Ein Fall von Wucher

Mit der Preisgestaltung einer Handwerkerleistung hatte es ein Schlüsseldienst am Samstagnachmittag deutlich überzogen. Anlaß war die Sorge eines 63 Jahre alten Angehörigen, der seinen älteren Bruder in Wolfratshausen nicht zu Hause erreichen konnte. Weil die Wohnungstür des Bruders nicht geöffnet werden konnte und dieser vermutlich hilflos in seiner Wohnung lag, verständigte der Angehörige einen Schlüsseldienst. Dieser nicht örtliche Anbieter kam auch, öffnete die Tür und richtete dabei einen unverhältnismäßig hohen Sachschaden an. Tatsächlich lag der Bruder hilflos in der Wohnung und mußte anschließend notfallmedizinisch behandelt werden. Eine weitere schlechte Überraschung kam zum Schluß, als der Handwerker seine überhöhte Rechnung im knapp vierstelligen Bereich präsentierte. Die über die Rettungsleitstelle mitverständigte Streife bekam davon Kenntnis und überprüfte den 22jährigen aus Essen. Dabei stellte sich raus, dass schon andere Anzeigen, auch wegen Wucher, gegen den Mann vorlagen. Dieser wurde festgenommen, angezeigt und nach Rücksprache mit der Staatsanwaltschaft München wegen der wiederholten Ausnutzung einer Notlage gegen eine Sicherheitsleistung später entlassen.

Polizei Wolfratshausen | Bei uns veröffentlicht am 06.08.2017

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