Autofahrer trieb Spiel mit der Polizei

Ein seltsames Spiel mit der Polizei trieb ein 65-jähriger
Münchner in der Nacht von Donnerstag auf Freitag. Er missachtete beharrlich
das Signal zum Anhalten. Erst in Fürstenried gelang die Kontrolle.
Am 19.01.2018 gegen 0.10 Uhr sollte ein 65-jähriger Mann aus München, der in
einem Volvo unterwegs war, einer Verkehrskontrolle unterzogen werden. Als sich die
Streife noch in Wolfratshausen auf der B 11 a in Richtung Autobahn hinter dem
Volvo des 65-jährigen befand, registrierte die Streifenbesatzung der Polizeiinspektion Wolfratshausen, dass der Münchner mit sehr hoher Geschwindigkeit unterwegs war.
Auf der Autobahn A 95 gelang es, den Münchner einzuholen, um ihn an einer
geeigneten Örtlichkeit kontrollieren zu können.
Zunächst machte es den Anschein, als könnte eine Verkehrskontrolle, wie üblich,
durchgeführt werden: Der Münchner folgte der auf dem Dach des Polizei-Autos mit
rot leuchten Lettern aufgezeigten Anweisung „Bitte folgen“ und fuhr bis zum
Rastplatz Höhenrain nach. Dort bremsten sowohl Streifenwagen als auch Volvo des
65-jährigen bis zum Stillstand.
Plötzlich und vollkommen unerwartet beschleunigte der 65-jährige auf dem
Rastplatz, fuhr auf die Autobahn auf und beschleunigte sein Fahrzeug weiter auf
etwa 150 km/h. Die Fahrbahn der Autobahn war zu diesem Zeitpunkt nass, sodass
die erlaubte Geschwindigkeit lediglich 80 km/h betrug. Da der Hintergrund, warum
sich der 65-jährige Münchner nicht kontrollieren lassen wollte, unbekannt war und
sein weiteres Vorgehen nicht eingeschätzt werden konnte, wurde die eigentlich für
die Autobahn zuständige Verkehrspolizeiinspektion Weilheim über den Vorfall
informiert, sodass es gelang, den Münchner in Fürstenried zum Anhalten zu
bewegen. Auf die Frage, warum er sich der Kontrolle entziehen wollte, gab der
Münchner an, dass ihn die Neugier bewogen habe, zu erfahren, was die Polizei
mache, wenn keine örtliche Zuständigkeit gegeben ist. Mit dieser Aussage
begründete er auch seine hohe Geschwindigkeitsüberschreitung.
Wie die Polizeibeamten feststellen mussten, war der Münchner vollkommen
uneinsichtig und verharmloste seine massive Geschwindigkeitsüberschreitung.
Die Polizeibeamten berichteten, dass sich der Münchner einen „wahren Spaß“ aus
der Kontrolle gemacht habe. Ein Alco-Test zeigte zwar an, dass der Münchner
offensichtlich vor Fahrtantritt Alkohol konsumiert hatte. Allerdings war der Wert unter 0,3 Promille und somit ohne strafrechtliche Konsequenzen für ihn.
Aufgrund der massiven Geschwindigkeitsüberschreitung wurde eine
Verkehrsordnungswidrigkeiten-Anzeige gegen den Münchner erstellt und die
Führerscheinstelle wird über den Vorfall informiert.
Spätestens, wenn der 65-jährige ein erhebliches Bußgeld überweisen muss, wird er
registriert haben, dass die Zuständigkeit der Polizeiinspektion Wolfratshausen,
insbesondere in einem derartigen Fall, nicht an der Autobahnauffahrt endet.

Polizei Wolfratshausen | Bei uns veröffentlicht am 19.01.2018

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